Verwitterungsgrus

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Nahaufnahme von Granitgrus in unmittelbarer Nachbarschaft seines Ausgangsgesteins (Taschenmesser zum Größenvergleich)

Als Verwitterungsgrus, Gesteinsgrus oder kurz Grus (niederdeutsch) bezeichnet man ein Gemisch verschiedener, eckig-kantiger, unregelmäßig geformter Mineral­körner, das durch den verwitterungsbedingten Zerfall massiger Gesteine mit körnigem Gefüge entsteht. Die Korngröße von Grus reicht von 2 bis 6 mm[1] (entspricht Feinkies). Der Zerfallsprozess wird als Abgrusung oder Vergrusung bezeichnet.

Vergrusung betrifft meist Granite und chemisch ähnliche plutonische und metamorphe Gesteine, d. h. Granodiorite, Diorite sowie aus diesen hervorgegangene Gneise. Ursächlich ist oft Temperaturverwitterung: Bei starken Temperaturschwankungen dehnen sich die verschiedenen Minerale auf Grund unterschiedlicher Wärmeausdehnungskoeffizienten nicht in gleichem Maße aus bzw. ziehen sich nicht in gleichem Maße zusammen, sodass sich die Verzahnung der Körner im Gesteinsgefüge allmählich lockert. Vergrusung kann aber auch durch Hydrolyse der Feldspäte und Glimmer erfolgen. Hierbei wird das Gefüge besonders durch die Umwandlung der Feldspäte in deutlich weichere Tonminerale geschwächt.

Vergrusung ist ein Prozess, der oft mit Wollsackverwitterung einhergeht.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. DIERCKE-Wörterbuch Allgemeine Geographie, S. 296. Mai 1997